Das Literaturfestival setzt sich zum Ziel, die verschiedenen literarischen Welten der mitteleuropäischen Regionen, die zwar nebeneinander in einem engen Raum existieren, trotzdem aber isoliert voneinander sind, durch das Festival aneinander näher zu bringen und die kulturellen Grenzen zu überwinden.

• Alena Mornštajnová(*1963), tschechische Schriftstellerin, Übersetzerin und Universitätslektorin, debütierte 2013 mit dem Roman „Slepá mapa“ (auf Deutsch „Stumme Karte“). Die in Valašské Meziříčí lebende Autorin wurde allerdings erst durch ihren dritten Roman „Hana“ (2017; ins Deutsche von Raija Hauck übersetzt) berühmt, der die in derselben Stadt im Jahre 1954 verlaufende Typhus-Epidemie und das Thema des Holocausts behandelt. Zum Anlass des Literaturfestivals wird sie ihren 2021 erschienenen Roman „Listopád“ (2022 ins Deutsche von Raija Hauck übersetzt als „Es geschah im November“) präsentieren, in dem sie ein fiktives Schicksal einer Familie schildert, die von dem kommunistischen Regime wegen der Teilnahme an der Demonstration im November 1989 zerrissen wird. Die Demonstrationen in der ehemaligen Tschechoslowakei (und auch in anderen Städten im Ostblock) führten am 17. November 1989 zu der Samtenen Revolution. Wie hätte es aber ausgesehen, wenn das kommunistische Regime im Jahr 1989 nicht gefallen wäre? Wie wäre unser Schicksal beeinflusst worden, wenn uns der Eiserne Vorhang weiterhin von dem Rest der Welt abgetrennt hätte?

• Zuzana Kultánová(*1986), tschechische Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Redakteurin des Verlags Kniha Zlín, debütierte 2016 mit dem Roman „Augustin Zimmermann“. Bereits ihr Erstling, das von dem Schicksal eines alkoholsüchtigen und abgewrackten Mannes, von seiner kläglichen Familie und von Verhältnissen in Prag des 19. Jahrhunderts erzählt, wurde für den tschechischen Prestigepreis Magnesia Litera nominiert und hat den Jiří-Orten-Preis gewonnen, mit dem ausschließlich Werke junger Autor:innen bis zum Alter von 30 Jahren ausgezeichnet werden. Im Rahmen des Literaturfestivals wird sie aus ihrem neuesten, noch nicht veröffentlichten Roman „Zpíváš, jako bys plakala“ (auf Deutsch „Du singst als ob du weinst”) vorlesen.

Programm XV. Literarischer Lenz Centrope:

Dienstag, 17. Mai 2022

19.00    Eröffnung

19.30     Etela Farkašová (Bratislava) „záchrana sveta podľa G.“ (zu dt. „die Rettung der Welt nach G.”)

20.00     Theodora Bauer (Wien) „Chikago“

20.30     Ottó Tolnai (Palics) „Szeméremékszerek“ (zu dt. „Schamschmucksachen”)

21.00     Egyd Gstättner  (Wien) „Leopold der Letzte“

21.30     Alena Mornštajnová (Valašské Meziřící) „Listopád“ (zu dt. „November”)

Mittwoch, 18. Mai 2022

19.00     Barbora Hrínová (Bratislava) „Jednorožce“ (zu dt. „Einhörner”)

19.30     Lydia Mischkulnig (Wien) „Die Richterin“

20.00     Edina Szvoren (Budapest) „Ohrwurm-jegyzetek“ (zu dt. „Die Ohrwurmskripten”)

20.30     Ferdinand Schmatz (Wien) „strand. der verse lauf“

21.00    Zuzana Kultánová (Praha) „Zpíváš, jako bys plakala“ (zu dt. „Du singst als ob du weinst”)

Moderation: Jelena Semjonowa-Herzog,  Stephan-Immanuel Teichgräber

Es lesen und spielen: Teresa Schmid, Marion Steinbach, Lulana Marina Schäfer, Matthias Stangl, Arnold Wilfing

Graphik: Naime Kuşçu

Übersetzungen: Agnes Nagy, Stephan-Immanuel Teichgräber

Wir bitten um eine Voranmeldung wegen der reduzierten Platzzahl und auf Grund der aktuell gültigen Maßnahmen an: doml@chello.at

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