Praktiken, Verbote und Subversion in Afghanistan 1957-2022

Cultures of Pleasure فرهنگ شادی و زندگی lädt ein zu einer vielgestaltigen Spurensuche durch die rezente Vergangenheit Afghanistans und die lebendige Kunst und Kultur von afghanischen Frauen in der Diaspora. Das Ausstellungsprojekt beleuchtet Aspekte der Lebensfreude aus der Sicht des Afghanistan-Experten, Ethnologen und Fotografen Max Klimburg und einer Gruppe junger afghanischer Frauen, darunter Menschenrechtsaktivistinnen, die in Wien leben.

Kulturen der Lebensfreude manifestieren sich traditionell in großzügigen Festen mit Singen, Tanz und Musik, im Schmuck, in farbenfreudiger Kleidung, bei Picknicks im Freien, Besuchen in oft reich dekorierten Teehäusern, bei Spielen und Wettkämpfen, bei künstlerischen Betätigungen sowie bei sinnlichen spirituellen Erfahrungen an Heiligenschreinen.

All diese Äußerungen von Lebenslust, verbunden mit einer Fülle an positiven Emotionen von Freude, Erfüllung und Glück, sind aktuell mit der erneuten Machtübernahme der Taliban mit ihren autoritären Lebenslust-feindlichen Glaubensvorstellungen wieder in große Bedrängnis geraten, begleitet von Verleugnung, Verbergen, Verbot und Gefahr. Diese politische Situation in Afghanistan bedingt, dass jene Facetten von Lebensfreude und Erleben in der Öffentlichkeit — vor allem von Frauen — auch vermehrt in subversiven, digitalen Räumen stattfinden.

Eine Auswahl von Max Klimburgs Fotos ab den späten 50er Jahren finden in der Ausstellung mit den künstlerischen Positionen einer jungen, engagierten Generation afghanischer Frauen zusammen.

Mit: Max Klimburg, Nasgol Afshar, Zarghona Hossaini, Mozhgan Hossinzade, Razia Hossinzade, Masooma Hussaini, Zainab Qurbani, Shamla Safi, Sewida Eyssa Zada kuratiert von Christiane Kalantari, Co-Kuratorinnen: Elisabeth Kapeller, Tamana Niazi, Alexandra Pruscha

Ausstellungsdauer: 18. August bis 3. September