Lange Nacht der Literatur
Lange Nacht der Literatur

9 Länder, 9 Autor:innen, 9 Welten. Während der Langen Nacht der Literatur, initiiert vom Tschechischen Zentrum Wien anlässlich der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft, treffen Dichter:innen und Schriftsteller:innen aus Frankreich, Polen, Tschechien, Slowenien, Schweden, Ungarn, der Schweiz, der Slowakei und Malta aufeinander. Nach der Eröffnung des Abends laden die teilnehmenden Kulturinstitute zu den Lesungen und Gesprächen mit den Autor:innen. Alles unter dem höchstaktuellen Motto „Frieden“. Die Lesungen finden in deutscher Sprache statt. Eintritt frei.

  • Wann: 21. Oktober, ab 18:00 Uhr
  • Wo: Tschechisches Zentrum Wien (Herrengasse 17, 1010), Polnisches Institut Wien (Am Gestade 7, 1010), Slowakisches Institut in Wien (Wipplingerstraße 24-26,1010), Institut Français d’Autriche (Praterstraße 38, 1020), Collegium Hungaricum Wien (Hollandstraße 4, 1020).

Programm:

18:00

  • Tschechisches Zentrum Wien: Feierliche Eröffnung, Treffen und Vorstellung aller Autor:innen, Botschafter:innen, Direktor:innen, VIPs, Interessenten. Moderation: Mojmír Jeřábek, Direktor des Tschechischen Zentrums Wien.
    Danach Autorenlesungen mit ADRIAN GRIMA (Malta) und JAROSLAV RUDIŠ – 1. Teil (Tschechien).

19:30

  • Polnisches Institut Wien: Es lesen und diskutieren: MAGDALENA MARSZAŁKOWSKA (Polen) und CECILIA HANSSON (Schweden). Moderation: Magdalena Bąk (Polen/Österreich).
  • Slowakisches Institut in Wien: Es lesen und diskutieren: MARIÁN HATALA (Slowakei) und TAMARA ŠTAJNER (Slowenien).
  • Institut français d’Autriche: Lesung mit ANNEMARIE EMEDERder Übersetzerin der französischsprachigen Autorin GEMMA SALEM.    

21:00

  • Collegium Hungaricum Wien: Es liest und diskutiert: FERENC BARNÁS (Ungarn).
  • Tschechisches Zentrum Wien: Es lesen und diskutieren: SARAH KURATLE (Schweiz) und JAROSLAV RUDIŠ – 2. Teil (Tschechien).

22:30

  • Tschechisches Zentrum Wien: Ausklang beim mährischen Wein mit allen Autor:innen, VIPs und Literaturfreund:innen.

Autor*innen:

  • Adrian Grima schreibt national und international preisgekrönte Gedichte und Kurzgeschichten für Erwachsene und Kinder. Er hat seine Werke bereits weltweit auf Literaturveranstaltungen vorgetragen und Übersetzungen seiner Bücher wurden in Algerien, Ägypten, Deutschland, Indien, Irland, Italien und erst kürzlich beim Malta Mediterranean Literature Festival (2022) veröffentlicht. 1998 hat er die Kulturorganisation Inizjamed mitgegründet, für die er bis 2018 als Koordinator tätig war. Seine Leidenschaft für Mittelmeerkulturen hat er von seinem Urgroßvater Pietru Grima, dessen maltesische Vorfahren sich im frühen 19. Jahrhundert auf Korfu niedergelassen haben. Adrian Grima lehrt maltesische Literatur und literarische Repräsentationen des Mittelmeeres an der Universität Malta und Maltesisch am Institut National des Langues et Civilisations Orientales (INALCO) in Paris. Zu seinen kürzlich erschienenen Werken zählen Skizzi għas-Sette Giugno (dt.: Skizzen des Aufstandes zum 7. Juni) und Skizzi għal Ibni (dt.: Skizzen für meinen Sohn) mit Jazzmusik von Dominic Galea. Derzeit arbeitet er an der Veröffentlichung einer Kurzgeschichtensammlung für Erwachsene.
  • Jaroslav Rudiš, geboren in der Tschechoslowakei, lebt heute in Lomnice nad Popelkou und Berlin und ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Dramatiker und Musiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist. Bei Luchterhand erschienen u. a. seine Romane Grand Hotel, Vom Ende des Punks in HelsinkiNationalstraßeWinterbergs letzte Reise und bei btb Der Himmel unter Berlin. Zudem publizierte er die Graphic Novels Alois Nebel (mit Jaromír 99) und Nachtgestalten (mit Nicolas Mahler). 2012/13 hatte Rudiš die Siegfried-Unseld-Gastprofessur an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. 2014 wurde er mit dem Usedomer Literaturpreis ausgezeichnet und 2018 erhielt er den Preis der Literaturhäuser. 2019 wurde er für seinen Roman Winterbergs letzte Reise – der erste Band, den er auf Deutsch verfasst hat – auf der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Belletristik“ nominiert. 2020 erhielt er dafür den Chamisso-Preis. Rudiš‘ Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und verfilmt. 2021 wurde er zudem als „einer der engagiertesten Brückenbauer zwischen Deutschland und Tschechien“ mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Zuletzt erschienen: Trieste CentraleGebrauchsanweisung fürs Zugreisen und Durch den Nebel. Im Rahmen der Veranstaltung wird er aus seinen Werken Winterbergs letzte Reise und Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen sowie der gerade vom Wiener Verlag Sonderzahl herausgegebenen Essaysammlung Durch den Nebel vorlesen.
  • Magdalena Marszałkowska studierte Kunstgeschichte an der Universität Breslau. 2003 zog sie nach Österreich, Wien, wo sie das Slawistik Studium der Universität Wien abgeschlossen hat. Nach der gescheiterten Karriere als Kindermädchen fing sie an als Journalistin und Kunstverkäuferin zu arbeiten. Seit 2010 ist sie bei mehreren Theaterproduktionen als Assistentin, Autorin (u. a. Hier liegt der Hund begrabenWir waren zuerst daFenster zur Welt) und Regisseurin tätig.
  • Cecilia Hansson lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin und freie Autorin in Stockholm. Sie schrieb regelmäßig für die Tageszeitung Svenska Dagbladet über Mittel- und Osteuropa. 2002 debütierte sie mit der lyrischen Erzählung Revbensdagar, morgnar (dt.: Rippentage, Morgen). 2017 kam ihr Interviewbuch Hopplöst, men inte allvarligt – konst och politik i Centraleuropa (dt.: Hoffnungslos, aber nicht ernst – Kunst und Politik in Mitteleuropa) heraus. 2019 erschien ihr Roman Au pair, der in Wien spielt. Momentan arbeitet sie mit ihrem neunten Buch – einem Roman, der sich um Franz Kafka, Tuberkulose und Nordschweden dreht.
  • Marián Hatala, Schriftsteller und Dichter, wird die Slowakei vertreten, und aus seinen Gedichtbänden Zum Greifen weit und Die Fußstapfen auf meiner Zimmerdecke vorlesen. Marián Hatala ist einer der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer slowakischer Lyrik. Er ist Übersetzer, Kritiker und Essayist. Mitglied der Grazer Autorenversammlung, Autor der Internet-Literaturplattform Fixpoetry, und ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift MOSTY – Brücken.
  • Tamara Štajner ist klassische Violinistin, Autorin und Performerin. Sie schloss ihr Master-Studium im Konzertfach Viola an der Wiener Musikuniversität ab. Derzeit promoviert sie im Fach Musiktheorie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. 2020 wurde sie als Mitglied der Jungen Akademie in die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz aufgenommen. Schlupflöcher ist ihr erster Gedichtband. Tamara Štajners Gedichte lassen sich sowohl in Textform als auch akustisch genießen: Die Violinistin und Autorin legt ihre poetischen Texte mit musikalischen Vortragsanweisungen an. Thematisch behandeln die Gedichte auf vielfältige Art und Weise Štajners slowenische Herkunft. Krško, zum Beispiel, ist ihr in Südostslowenien befindlicher Heimatort. Die Gedichte über der sava, green louie, von infusionsbäumen und von wachträumen greifen die Corona-Erkrankung ihrer Eltern in der Infektionsklinik von Ljubljana auf. Und Küstenkind wiederum leuchtet Augenblicke aus dem Leben ihres Großvaters aus, der auf der Insel Lošinj eine Ferienanlage gegründet hatte, nachdem er sieben Jahre lang auf der nahegelegenen Insel Goli Otok ein politischer Gefangener gewesen war, weil er in den Reihen der slowenischen Partisanen kämpfte. Darüber hinaus bewegen sich die Gedichte in Szenen eines professionellen Wiener Künstlerinnenlebens der Gegenwart mit all seinen ästhetischen, sinnlichen wie existenziellen Verflechtungen.
  • Gemma Salems Werk Wo sind sie, die deine Seele liebt?, das kürzlich aus dem Französischen in die deutsche Sprache von Annemarie Emeder übersetzt wurde, behandelt die Themen wie Kunst, Liebe, Musik und Literatur. Ihr Buch wurde kürzlich von einem österreichischen Verlag herausgegeben. Um 19:30 gibt es eine Präsentation des Buches mit der Übersetzerin, dann eine Lesung von mehreren Ausschnitten, unterbrochen von Schuberts Musik, die eine große Rolle im Werk von Gemma Salem spielt.
  • Ferenc Barnás ist seit 1994 freischaffender Schriftsteller, war über Jahre auch als Museumswärter tätig und bereiste als Straßenmusiker ganz Europa. Bisher schrieb er fünf Romane, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, davon sind Der Neunte 2015, Ein anderer Tod 2016 und sein neuester Roman Bis ans Ende unserer Leben 2022 bei dem Verlag Schöffling & Co. auch auf Deutsch in Übersetzung von Eva Zador erschienen. Es handelt sich um einen spannenden Familienroman über eine gespaltene Familie in einem gespaltenen Land. Bis ans Ende unserer Leben ist ein temporeicher und turbulenter Roman über Familiengeheimnisse, Liebe und Lügen im politisch und kulturell tief gespaltenen Ungarn von heute. Für sein Werk wurde er mit dem Sándor-Márai-Preis und dem Aegon-Literaturpreis für das beste Buch des Jahres ausgezeichnet und für den Best Translated Book Award (USA) und den IMPAC Dublin Literary Award nominiert.
  • Sarah Kuratle, aufgewachsen dies- und jenseits der schweiz-österreichischen Grenze, ist in beiden Ländern daheim. Auch in ihrem literarischen Schaffen sind die Grenzen fließend, denn sie verfasst sowohl Gedichte als auch Romane und wurde dafür mit diversen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Ihr Romandebüt Greta und Jannis. Vor acht oder in einhundert Jahren (Otto Müller Verlag) ist „ein Märchenbuch, ein Zauberbuch, ein Wunderbuch, ein Rätselbuch, ein Liebesbuch natürlich. Aber vor allem ist es ein betörend schönes Buch, über das man sich als Erwachsener freuen darf wie ein Kind“. (Kleine Zeitung, Bernd Melichar) Das Buch Greta und Jannis. Vor acht oder in einhundert Jahren ist ein betörend schöner Roman, der uns in eine zart schwebende, intime, zuweilen surreale Welt führt. In fast märchenhafter Art erzählt Sarah Kuratle die Geschichte einer kleinen Gruppe von verloren geglaubten Kindern und Erwachsenen auf einem abgelegenen Hof und ergründet in eindrucksvollen Bildern den Zauber des Spürens und die Tragik hinter dem, was recht und richtig scheint.

Veranstalter des Literaturabends sind:

EUNIC AustriaPolnisches Institut WienInstitut français d’Autriche, Slowakisches InstitutCollegium HungaricumSchwedische Botschaft in WienSchweizerische Botschaft in ÖsterreichSlowenisches Kulturinformationszentrum WienBotschaft der Republik Malta

Eintritt frei!

Datum

21. Oktober 2022
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Zeit

18:00 bis 23:00

Ort

verschiedene Locations
Wien , 1010