Poesieabend mit Radek Fridrich
Poesieabend mit Radek Fridrich

Auf den 8. März fällt sowohl der internationale Frauentag als auch der Besuch von Radek Fridrich im Tschechischen Zentrum Wien. Radek Fridrich, ein Dichter, der in seinem Werk die Landschaft des ehemaligen Sudetenlandes akzentuiert, liest aus seinen Gedichtbänden Krah krah, Selige und Linie S1 vor. Die Lesung wird von der Vorführung seiner Collagen und einer kurzen Videoprojektion begleitet. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Dresden-Neustadt
Bylo to jak scéna z nezávislého filmu, když jsem vybíhal schodištěm na perón, abych tě ještě jednou rychle objal, nebo ti aspoň zamával.
Dodnes si vzpomínám na svůj zoufalý pohled, který pronikal všemi okny rozjíždějící se soupravy.
Tvou tvář jsem však nezahlédl, jen koncová, zamlžená světla se mi vysmívala.
Linie S 1 je žena, která mě konečně zradila.

(eine Passage aus dem deutsch-tschechischen Gedichtsband Linie S1, Perplex, 2019)

Dresden-Neustadt
Eine Szene wie im unabhängigen Film, ich renne die Treppe hoch auf den Bahnsteig, will dich einmal noch rasch umarmen, dir wenigstens winken.
Bis heute erinnere ich mich an meinen verzweifelten Blick, er drang durch alle Scheiben der ins Rollen kommenden Garnitur.
Doch dein Gesicht habe ich nicht gefunden, ein nebelblindes Schlusslicht lachte mich aus.
Linie S 1 ist eine Frau, die mich schließlich verriet.

(ins Deutsche übersetzt von Kristina Kallert)

  • Radek Fridrich (1. 12. 1968) ist ein in Děčín lebender Dichter, Künstler, Editor, Übersetzer und Pädagoge. 1996 debütierte Fridrich mit dem Gedichtband Pra, es folgten Veröffentlichungen einer Reihe von Gedichtbänden im Verlag Host – V zahradě Bredovských (1999; zu dt. Im Bredovsky-Garten), Molchloch (2004), Žibřid (2006) und Krooa krooa (2011; 2019 in deutscher Übersetzung Krah krah). Für die letztgenannte Gedichsammlung erhielt Fridrich im Jahre 2012 den tschechischen Literaturpreis Magnesia-Litera für Poesie. Überdies publizierte er auch deutsch-tschechische Gedichtsammlungen Die Totenrede/Řeč mrtvejch (2001), Selige/Nebožky (2011) und Linie S1 (2019).Zu seinen weiteren Werken gehört z. B. das phonische Gedichtband Ptačí řečí (2017; zu dt. Mit der Vogelsprache) und eine Reihe von französischen, im Pariser Verlag Revue K publizierten Übersetzungen seiner Werke – croa croa (2017), Beffroi (2018) und Pobřeží/Bord de mer (2019; zu dt. Die Küste) zu nennen. Fridrich widmet sich auch den Bibliophilen, an denen er mit renommierten sowohl tschechischen als auch ausländischen Künstlern zusammenarbeitet, wie beispielsweise Krevker(2019) mit Petr Čermáček oder Zjevení (2021; zu dt. Die Erscheinung) mit Luboš Drtina.Seine Texte wurden in verschiedenste Sprachen übersetzt (Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch, Slowenisch, Bulgarisch, Rumänisch u.a.). 2016 erhielt Fridrich den Ehrenpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung, 2019 wurde er zum Mitherausgeber der poetischen Jahresschrift Nejlepší české básně (zu dt. Die besten tschechischen Gedichte). Seine Texte präsentierte Fridrich im Rahmen sowohl tschechischer als auch internationaler Literaturfestivals wie Den poezie (zu dt. Der Tag der Poesie), Welttag der Poesie, Leipziger Buchmesse, Tschechisches Zentrum Paris u.a.).

Die Veranstaltung unterliegt den aktuell gültigen österreichischen Covid19-Maßnahmen.

Eine Voranmeldung per E-Mail an ccwien@czech.cz oder Anruf unter +43 1 535 23 60 ist notwendig.
Bitte geben Sie in der E-Mail Ihre Telefonnummer und auch die Namen aller begleitenden Personen, deren E-Mail-Adressen und Telefonnummern an.

Reservierung notwendig!
Name der Ansprechperson: Tschechisches Zentrum Wien
E-Mail Adresse der Ansprechperson: ccwien@czech.cz
Telefonnummer der Ansprechperson: +43 1 535 23 60

Eintritt frei!

Datum

08. März 2022
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Zeit

18:30 bis 20:00

Ort

Tschechisches Zentrum, Herrengasse, Wien, Rakousko
Herrengasse 17, 1010