Wiener Lichtblicke 2022
Verfassung im Licht der Kunst
Von 29.9. bis 27.11.2022 werden zwölf Wiener Orte mit weißen, weithin sichtbaren Lichtlinien und Lichtbildern in sogenannte Chromotopia verwandelt. Unter der künstlerischen Leitung von Victoria Coeln gestalten internationale Künstlerinnen und Künstler Lichtinterventionen, die in den Abend- und den frühen Morgenstunden zu sehen sein werden und zur Teilnahme einladen. Erstmals gibt es auch Augmented Reality: Virtuelle Lichtobjekte schweben in den Chromotopia und verschmelzen mit den Lichtbildern. Sie sind mittels Smartphone sichtbar und sollen zu einem Austausch zwischen den Besuchergruppen anregen. Sechs Licht-Tram-Fahrten laden ein, sich mit dem diesjährigen Thema „Verfassung“ näher auseinanderzusetzen. Sie schaffen eine Beziehung zu den einzelnen Orten, verbinden die Innenstadt mit der Peripherie. Die Kooperationspartner:innen bieten zusätzlich thematische Programmpunkte in den Chromotopia. Das Spektrum reicht von Workshops, über Gespräche bis zu Musikbeiträgen. Eröffnet wird am 29.9. um 19 Uhr auf der Freyung in Kooperation mit dem Verfassungsgerichtshof.
Nach den Themen „Menschenrechte“ und „Zivilcourage“ steht 2022 das Thema „Verfassung“ im Fokus der Wiener Lichtblicke. Lichtkunstwerke, Gespräche und Interventionen beziehen sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf die österreichische Verfassung, das Regelwerk unserer Demokratie. Sie regen an, sie informieren, sie animieren.
Die Verfassung den Menschen näher zu bringen – das ist das gemeinsame Anliegen, das den Verfassungsgerichtshof und die Wiener Lichtblicke verbindet. Diese bieten Raum für eine Auseinandersetzung mit der (eigenen) Verfassung. Den Kern der Zusammenarbeit bildet die essentielle Frage, wie die bloße Zustandsbeschreibung einer „guten Verfassung” auch Wirksamkeit für eine friedvolle Gesellschaft entfalten kann.
Der Präsident des Verfassungsgerichtshofes Christoph Grabenwarter: „Kunst ist ein Teil der Gesellschaft und politisch relevant, wo immer sie entsteht. Das macht sie für die Verfassungskultur relevant. In diesem Sinn lädt die Kooperation des Verfassungsgerichtshofs mit dem Kunstprojekt Wiener Lichtblicke dazu ein, über die Kultur der Verfassung nachzudenken. Welchen Beitrag leistet die Verfassung, damit die Gesellschaft, damit nicht nur die Menschen und der Staat, sondern auch die Kunst in guter Verfassung sein kann, ihre Freiräume hat, aber auch die nötige Förderung erfährt?“
„Die Wiener Lichtblicke bringen Hoffnung, Mut und Zuversicht in die herbstliche Stadt“, so die Künstlerin, Initiatorin und künstlerische Leiterin der Wiener Lichtblicke Victoria Coeln. „Die Chromotopia sind schwellen- und barrierefreie Lichtbühnen, zugleich Schutzräume der Freiheit, der Grund- und Menschenrechte – Werte, die der Verfassungsgerichtshof schützt.“
Künstler:innen der Chromotopia, AR und künstlerische Interventionen
Jasmin Avissar, Christoph Bochdansky, Carsten Busse, Victoria Coeln, Katrin Grumeth, Maria Gstättner, Stefan Heckel, Žiga Jereb, Litto, Deborah Sengl, Simon Spitzer, Gabriele Stötzer, Die Strottern & Peter Ahorner, Tini Trampler & Playbackdolls u.a.
Kooperationspartner:innen
Agenda Favoriten, Aktionsradius Wien, artificial museum, Bezirkskultur, Bildrecht, BMKOES, F 23, Kultur.Vor.Ort, Stadt Wien Kultur, Sapere Aude, SOHO in Ottakring, Verfassungsgerichtshof, Wien Leuchtet
Energieeffizienz ist den Lichtblicken wichtig.
Pro Standort liegt der durchschnittliche Energieverbrauch bei lediglich 1 kW/Stunde. Das entspricht in etwa dem Verbrauch von 4 Streamings oder 10 mittelgroßen LED-TV-Geräten.
12 Chromotopia
Sommerzeit: 18 bis 22 Uhr | 5 bis 7 Uhr
Winterzeit: 17 bis 22 Uhr | 5 bis 7 Uhr
01 1010 Freyung/Verfassungsgerichtshof
02 1010 Freda-Meissner-Blau-Promenade
03 1010 Morzinplatz
04 1010 Doktor-Karl-Lueger-Platz
05 1030 Kelsenstraße/Ghegastraße
06 1040 Resselpark/Resselgasse
07 1100 Am Schweizer Garten/Quartier Belvedere
08 1100 Reumädchenbühne/Reumannplatz
09 1110 Zentralfriedhof/1. Tor (jüdischer Friedhof)
10 1160 Kongresspark/Sandleitengasse
11 1200 Gaußplatz/Ecke Jägerstraße
12 1230 Maurer Rathauspark/Speisinger Straße
Augmented Reality (AR)
Litto/System Kollektiv & Victoria Coeln
In den Chromotopia schweben – auf jedem Smartphone sichtbar – transparente dreidimensionale Lichtkunstgebilde, die mit Sound und Text verknüpft sind. Das Scannen der QR-Codes vor Ort öffnet die Augmented Reality. Die virtuellen Lichtobjekte, die mit realen Lichtbildern verschmelzen, können in Portrait-, Stadt- und Landschaftsaufnahmen eingefangen und gesammelt werden.
Victoria Coeln
verbindet in ihrer künstlerischen Arbeit Licht und Kunst zu einer kraftvollen Sprache, die ästhetische und politische Fragen an der Schnittstelle des Sichtbaren und Nichtsichtbaren verhandelt. Gemeinsam mit ihrem langjährigen künstlerischen Partner Žiga Jereb gründete sie NIPAS, das die Lichtblicke, das jährliche Festival der Wirklichkeiten, seit 2020 realisiert.
NIPAS,
das nomadische Institut für Kunst und Wissenschaft, möchte mit langfristigen Partnerschaften ein resilientes Netzwerk schaffen, das vielfältige, nachhaltige Beiträge für junge Menschen aber auch für die Gemeinschaft und damit auch für Demokratie und Frieden leistet.
Eintritt frei!