Zweisprachigkeit – in Werken, im Leben und bei Versuchen, die gescheitert sind
Zweisprachigkeit – in Werken, im Leben und bei Versuchen, die gescheitert sind

Das Tschechische Zentrum Wien lädt alle Interessent:innen zu einem Abend mit dem Thema „Zweisprachigkeit – in Werken, im Leben und bei Versuchen, die gescheitert sind“ ein. Die Teilnehmenden können sich auf Lesungen und Gespräche mit in Wien lebenden Autor:innen freuen, die tschechische Wurzeln haben. Die Veranstaltung, die anlässlich des „Jahres der Wiener Tschechen und Slowaken“ organisiert wird, findet in deutscher Sprache statt.

Moderation: Direktor des Tschechischen Zentrums Wien Mojmír Jeřábek und Lektor Anatol Vitouch

AUTOR*INNEN:

  • Ondřej Cikán wurde 1985 geboren. Er studierte Latein und Altgriechisch. Er ist als Autor, Übersetzer und Verleger tätig, er schreibt auf Deutsch und auf Tschechisch. Er hat zahlreiche tschechische Klassiker ins Deutsche übersetzt, unter anderem das Liebesepos Mai von Karel Hynek Mácha oder den Blutigen Roman von Josef Váchal. Nezvals Edison und Für die Nacht haben Cikán zu eigenen „Zonengedichten“ inspiriert, die im Band Mein Liebling ist Gewölk enthalten sind. Seine Übersetzungen wurden durch österreichische Prämien und tschechische Förderungen ausgezeichnet. Sein erster Roman Menandros und Thaïs erschien im Jahr 2011 und wurde 2016 abendfüllend verfilmt.
  • Rhea Krčmářová wurde 1975 geboren. Sie ist Autorin und transmediale Textkünstlerin. Sie ist Absolventin des Instituts für Sprachkunst an der Uni für Angewandte Kunst. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. den Literaturpreis Wartholz, das Projektstipendium Literatur des BKA, das Literar-Mechana Jubiläumsstipendium und die Buchprämie der Stadt Wien für den Erzählband Böhmen ist der Ozean. Sie ist auch Stipendiatin der wiener wortstaetten und der Theaterbiennale Wiesbaden. Sie schreibt Romane, Erzählungen, Theatertexte, Libretti, Essays und Lyrik (unter anderem auf instagram.com/rhea_krcmarova) und experimentiert mit transmedialer Kunst – Video, Stickerei, Performance (u. a. mit dem Visual Arts Duo 4youreye) – und Buchkunst.
  • Milan Ráček wurde 1943 in Zlín geboren. Er absolvierte die Höhere technische Lehranstalt für Flugzeugbau in Uherské Hradiště und später die Fachschule für Museumskunde im Nationalmuseum Prag. Nach einem einjährigen Aufenthalt an der Biologischen Station Serrahn in Mecklenburg folgten kürzere Arbeitsaufenthalte in Olmütz und Šumperk (Mährisch Schönberg). Als Folge des Einmarsches der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei emigrierte er nach Österreich. In Abwesenheit wurde er wegen „subversiver Tätigkeit“ und „unerlaubten Aufenthalt im Ausland“ zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Seit 1969 war er Mitarbeiter des NÖ Landesmuseums in Wien und St. Pölten. Von 2001 bis 2007 war er als Leiter der Galerie für zeitgenössische Kunst „Ausstellungsbrücke“ im Regierungsviertel St. Pölten tätig. Er ist Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Klubs und der Autorenvereinigung PODIUM. Zuerst verfasste er mehrere Fach- und Sachbücher, bis er sich zur Gänze dem belletristischen Schaffen verschrieb. Es wurden bislang 16 Bücher veröffentlicht, davon sechs im Verlag Edition Roesner.
  • Michael Stavarič wurde 1972 in Brünn geboren Er lebt heute als freier Schriftsteller, Übersetzer und Dozent in Wien. Er studierte Bohemistik, Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Er leitete Literaturseminare an den Universitäten Bamberg, Wien, München, Prag, Olmütz, Ostrau, Brünn, Braunschweig, Würzburg, New York u. a. Er erhielt zahlreiche Preise: das Wissenschaftsbuch des Jahres 2022, den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, den Hohenemser Literaturpreis, den Literaturpreis Wartholz, den Adelbert-von-Chamisso-Preis u. a.
  • Stanislav Struhar wurde 1964 in Gottwaldov (heute Zlín) geboren. Aufgrund der staatlichen Repressionen floh er 1988 mit seiner Frau nach Österreich und wurde als Flüchtling anerkannt. 1994 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft. Er schreibt Prosa und Lyrik, veröffentlicht seine Bücher in österreichischen und ausländischen Verlagen; seine Beiträge erscheinen in Literaturzeitschriften, Anthologien, Rundfunk- und Fernsehsendungen. Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft und Germanistik setzen sich mit seinem Werk auseinander – eine wissenschaftliche Arbeit an der Monografie über sein Leben und Werk wurde durch das Programm AKTION Österreich – Tschechische Republik gefördert. Er erhielt zahlreiche Stipendien, zuletzt das Projektstipendium 2022/23 des BMKOES. Seit 1989 lebt er mit seiner Familie in Wien.

Die Lesungen und Gespräche können Sie live auf Youtube und Facebook des Tschechischen Zentrums verfolgen.

Eintritt frei!

Datum

29. November 2022
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Zeit

18:30 bis 21:00

Ort

Tschechisches Zentrum, Herrengasse, Vídeň, Rakousko
Herrengasse 17, 1010