Die Corona Krise hat es wieder gezeigt: Frauen halten den Laden am Laufen. Genaue jene Berufe & Tätigkeiten, die vorwiegend von Frauen ausgeführt werden, niedrig entlohnt und gering wertgeschätzt werden, haben das Land stabil durch die Krise manövriert. Und sie haben ein neues Label: Systemrelevant. Dass genau jene, die an “vorderster Linie” stehen am schlechtesten bezahlt sind, zeigt: Von Gleichberechtigung sind wir noch weit entfernt.
Die Brutpfleger*innen erobern deswegen mit ihrem tranformierten Lastenfahrrad - der mobilen Hacklerinnenzentrale - den öffentlichen Raum. An zehn Tagen machen sie Halt an unterschiedlichen Orten in Wien und tauschen sich mit der Bevölkerung aus: Was will Wien? Systemrelevanz mit Unterbezahlung oder Selbstbestimmung und Fairpay? Wieso bekommen Frauen weniger bezahlt? Wie jonglieren Frauen mit ihren Rollen als Partnerinnen, Mütter, Berufstätige, Töchter, Freundinnen? Und welche Rolle übernehmen dabei die Männer?
Der Themenbereich bildet die Basis einer humorvoll-kritischen 20 minütigen theatralen Darbietung, die mehrmals vor Ort gespielt wird. Ein wichtiger Aspekt des Projektes ist die Partizipation des Publikums, die Passant*innen werden über die Teilnahme an einer Abstimmung animiert, ihre Meinung beizutragen. Die Antworten sind Impuls für weiterführende Gespräche, aber auch Inhalt für die Künstlerinnen: Am Abend des zehnten Tages findet eine Abschlussperformance statt, bei der die Auswertung der Frage präsentiert wird. Was denkt Wien? Haben die Bezirke unterschiedlich abgestimmt? Das Projekt lebt von der Wechselwirkung zwischen Passant*innen - Menschen unterschiedlicher Schichten, Herkunft, Altersgruppen, Geschlecht - und den Künstler*innen. Mit der Performance sollen gesellschaftliche und politische Missstände aufgegriffen und Denkmuster hinterfragt werden.
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Fotocredit: Richard Luerzer und Sami Rezaei