Buchpräsentation | Kikikarantkatr aneb Gazanie 2030
Buchpräsentation | Kikikarantkatr aneb Gazanie 2030

Kikikarantkatr aneb Gazanie 2030 ist der Titel von Zbyněk Fischers neuestem Gedichtband, der im Tschechischen Zentrum Wien präsentiert wird. Die Buchpräsentation findet in Anwesenheit des Autors Zbyněk Fišer und dem Verleger Martin Reiner vom Verlag Druhé město statt. Mojmír Jeřábek, Direktor des Tschechischen Zentrums, wird die Moderation übernehmen. Die Lesung findet in tschechischer Sprache statt.

Der Text von Zbyněk Fišers Gedichtband Kikikarantkatr aneb Gazanie 2030, der 2021 fertiggestellt wurde, ist ein lyrisch-epischer Zyklus, der sich um das Leben eines Jungen und jungen Mannes, Jamin, dreht, der durch den Verlust seiner Mutter bei einem Bombenangriff in einem der nicht näher bezeichneten Konflikte des 21. Jahrhunderts gezeichnet ist. Der Autor baut langsam eine Spannung auf, durch die ein Gefühl der bevorstehenden Katastrophe aufblitzt. Die Liebesbeziehung wird nach und nach in ein Geflecht aus Familiengeschichte eingebettet, in dem sich traumatische Momente der modernen Geschichte widerspiegeln. Dabei wird die historische Chronologie durch Blicke in die Zukunft bzw. durch Aufnahmen aus zukünftigen Zeiten verzerrt. Selbst die Fähigkeit des Protagonisten, das Unglück vorauszusehen, garantiert nicht, dass das allgegenwärtige Übel vermieden werden kann. Obwohl die Illusion eines Lebens nach dem Tod die Idee der Versöhnung bietet, stellt sich heraus, dass die Vergebung im Diesseits, zwischen den Lebenden und den Überlebenden, viel wichtiger ist. Das Schicksal des Liebespaares kann somit als eine poetische Auseinandersetzung mit den aktuellen Ängsten der gesellschaftlichen Entwicklung im neuen Jahrtausend gesehen werden.

Das Innovative an dem hier vorgestellten Werk ist die Verschmelzung von lyrischen und dramatischen Gestaltungstechniken, die es in einem genau bemessenen Rhythmus ermöglichen, durch dialogische Passagen einen Einblick in das Erleben von Ereignissen zu geben und Emotionen und Handlungen aus der Perspektive der handelnden und bewertenden Akteure zu beleuchten. So wechselt das lyrische Subjekt ständig seine Sichtweise und hält die Aufmerksamkeit der Leser*innen aufrecht. Subtile interne motivische Verflechtungen und intertextuelle Netzwerke tragen zur beunruhigenden Wirkung der unverwechselbaren Poetik des Autors bei. Das Buch wurde 2022 vom Brünner Verlag Druhé město veröffentlicht.

  • Zbyněk Fišer wurde am 23. November in Prag geboren. Er ist Dichter, Übersetzer aus dem Deutschen, visueller Essayist, Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Dozent für kreatives Schreiben. Er veröffentlichte die Gedichtbände Lesbický sen (1993), Někde za Truchlovem (2014) und Kikikarantkatr aneb Gazanie 2030 (2022), die Reihe Rebes Briefe (2021) und wissenschaftliche Texte zum kreativen Schreiben (z.B. Tvůrčí psaní. Malá učebnice technik tvůrčího psaní, 2001; Slovem akcí obrazem, 2012, mit Radek Horáček und Vladimír Havlík) und kreatives Übersetzen (z. B. Překlad jako kreativní proces, 2008; kolektivní monografie Jiří Levý: zakladatel československé translatologie, 2019). Er arbeitet als Universitätsdozent an der Masaryk-Universität in Brünn.

Eintritt frei!

Datum

24. November 2022
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Zeit

18:30 bis 20:00

Ort

Tschechisches Zentrum
Herrengasse 17, 1010