1. Identität und Auftrag

Als Dachverband, Bildungsinstitution, Fördergeber und Informations- und Servicestelle unterstützt BASiS.KULTUR.WiEN Kunst- und Kulturschaffende im autodidakten, non-professionellen, nicht gewinnorientieren, gemeinnützigen Bereich durch Beratung, Vernetzung, kostenlose Weiterbildungsangebote und finanzielle Unterstützung.

Als Kulturveranstalter und Kooperationspartner tritt BASiS.KULTUR.WiEN als Schnittstelle auf und ist Kulturvermittlerin und Impulsgeberin für einen aktiven und gleichzeitig unkomplizierten Zugang zu Kunst und Kultur.

Ziel ist es, Menschen dazu anzuregen, sich mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen, und ihnen durch Beratung, Vernetzung und finanzielle Unterstützung die Möglichkeit zu bieten, auch aktiv an der Umsetzung von Kulturangeboten mitzuwirken. Damit sollen auf beiden Seiten – bei Kulturschaffenden wie auch bei Kulturkonsument:innen - Lern-, Bewusstseins- und Gestaltungsprozesse auszulöst werden.

2. Werte

Alle Wiener*innen unabhängig von ihrem sozialem Status und persönlichen Merkmalen motiviert und dabei unterstützt werden, sich mit Kultur, Kunst und Bildung sowohl teilhabend als auch ausführend auseinanderzusetzen. Ein möglichst unkomplizierter, kostenfreier Zugang und der respektvolle Umgang miteinander und mit der Vielfalt kultureller Äußerungen steht dabei im Vordergrund. Desweiteren liegt der Fokus auf der Förderung der kulturellen Stadtentwicklung unter besonderer Berücksichtigung der dezentralen Kunst und Kulturarbeit und der damit verbundenen kulturellen Nahversorgung in allen Bezirken und Stadtteilen Wiens.

3. Kunden

Auftraggeber*innen sind in den Bereichen spezieller Förderprogramme die Stadt Wien und der Vereinsvorstand der BASiS.KULTUR.WiEN. Die Angebote der BASiS.KULTUR.WiEN richten sich an Kunst- und Kulturschaffende sowie an die gesamte Bevölkerung Wiens.

4. Allgemeine Organisationsziele

BASiS.KULTUR.WiEN soll allen Menschen in Wien einen unkomplizierten Zugang zu Bildung, Kunst und Kultur ermöglichen bzw. diese dabei unterstützen, Projektideen selbst umzusetzen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung langfristiger Strukturen für Kulturarbeit, der Förderung der zentralen Kulturarbeit, der Vernetzung von Kulturschaffenden und auf der Erreichung neuer Zielgruppen. Ziel ist es, das bisher Erreichte weiter auszubaue, aber vor allem auch zu erhalten.

5. Fähigkeiten

Die Mitarbeiter*innen der BASiS.KULTUR.WiEN zeichnen sich durch einschlägige Qualifikationen und Kompetenzen in den Bereichen Organisation von Bildungs- und Kulturveranstaltungen, Veranstaltungskoordination und Kunst- und Kulturvermittlung aus und können auf ein teilweise über Jahrzehnte hinweg gewachsenes Netzwerk an Kooperationspartner*innen, Expert*innen und Referent*innen zurückgreifen.

6. Leistungen

Als Informations- und Servicestelle unterstützt BASiS.KULTUR.WiEN vor allem Kulturinitiativen im autodidakten, non-professionellen, nicht gewinnorientieren, gemeinnützigen Bereich durch Beratung, Vernetzung, kostenlose Weiterbildungsangebote, finanzielle Unterstützung sowie Kooperationen und trägt als öffentlich geführte Plattform dazu bei, Kunst- und Kulturschaffende und deren Angebote bekannt zu machen.

Als Veranstalter motiviert BASiS.KULTUR.WiEN zur aktiven Teilhabe an Bildung, Kunst und Kultur und erreicht durch den Schwerpunkt der dezentralen Kulturarbeit laufend neue Zielgruppen.

7. Ressourcen

Das Budget der BASiS.KULTUR.WiEN setzt sich aus Mitteln der Stadt Wien, des Sozial- und Bildungsministeriums und aus Unterstützungsleistungen von Unternehmen, die als Kooperationspartner*innen auftreten, zusammen. Als räumliche Infrastruktur verfügt BASiS.KULTUR.WiEN über ein Vereinslokal, Büroräumlichkeiten und Besprechungsräume. Für Workshops und Sitzungen stehen vielseitig nutzbare Projekträume zur Verfügung.  Die Räumlichkeiten entwickeln sich stetig weiter und sollen sich als Grätzelzentrum und Anlaufstelle für Kunst- und Kulturschaffende sowie Kulturinteressierte verankern. Hinsichtlich der technischen Infrastruktur ist die BASiS.KULTUR.WiEN neben den einzelnen PC-Arbeitsplätzen mit einer hausinternen Druckerei mit leistungsfähigen Kopierern und Druckern sowie einem Plakatdrucker ausgestattet. Bei Bedarf stehen den Mitarbeiter*innen Dienstlaptops und Handys zur Verfügung.

Die wertvollste Ressource sind die Mitarbeiter*innen, da die Tätigkeiten der BASiS.KULTUR.WiEN sehr serviceorientiert und daher sehr personalintensiv sind. Das Team setzt sich aus erfahrenen und jungen Mitarbeiter*innen zusammen, die gemeinsam auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz, fachliches Wissen und ein großes Netzwerk zurückgreifen können.

8. Gelungenes Lernen und gelungene Beratung

Im Fokus der Arbeit von BASiS.KULTUR.WiEN steht der Lernort Kultur, der Lernen durch Selbstinitiative und Mitmachen ermöglicht. Lernen wird hier als Erweiterung der eigenen Weltsicht und als Fähigkeit zur Veränderung verstanden, die nicht direkt erzeugt, sondern nur durch Hilfe zur Selbsttätigkeit ermöglicht werden kann. Einen immer wichtigeren Aspekt der Tätigkeit der BASiS.KULTUR.WiEN stellt daher die Beratung dar. Grundlegend ist dabei die Erkenntnis, dass Lernen nur dann gelingen kann, wenn der/die Lernende individuelle Erkenntnisprozesse und persönliche Weiterentwicklung durch Neugierde, Motivation und Eigeninitiative selbst steuert. BASiS.KULTUR.WiEN bietet dafür Möglichkeits- und Reflexionsräume, in denen informelle Bildung (Kulturveranstaltungen im öffentlichen Raum, ehrenamtliche Betätigung in Kulturvereinen etc.) und formale Bildung (Angebote der Vereinsakademie) stattfinden.

In beiden Fällen handelt es sich um Lernen mit direktem Bezug zur Lebenspraxis. Neue Fähigkeiten werden im praktischen Tun und Ausprobieren und in der Auseinandersetzung mit und Lösung von Problemen erworben. Individuelles Feedback und auch das Peer-Lernen spielen hierfür eine wichtige Rolle. Erfahrung entsteht, wenn Lernende sich auf Neues einlassen und in der Auseinandersetzung mit einem äußeren Gegenstand Autonomie und Handlungsfähigkeit entwickeln. Auch die Beratungsprozesse, die zwischen den Mitarbeiter:innen der BASiS.KULTUR.WiEN und den Projektpartner:innen stattfinden, stellen Lernprozesse dar. Dabei wird geklärt, welches fehlende Wissen und welche fehlenden Kompetenzen durch die Entwicklung eigener Kräfte oder durch andere Unterstützungsmaßnahmen kompensiert werden können und müssen. In der Beratung können Möglichkeiten gedanklich durchgespielt und reflektiert werden. Es werden neue Perspektiven und Handlungsoptionen eröffnet.

Die durch die Lern- und Beratungsprozesse erworbenen Erkenntnisse und Kompetenzen befähigen die Menschen dazu

1. eigene Projekte/Veranstaltungen selbstständig zu konzipieren, durchzuführen und weiterzuentwickeln.
2. sich im kreativen Bereich zu betätigen.
3. Vereine zu managen (Vereinsleitung, Programmkarten designen, Förderansuchen stellen, Abrechnungen durchführen, Sponsor:innen akquirieren, usw.).
4. Verständnis und Kompetenzen in interkulturellen Bereichen zu entwickeln.
5. Motivation und Inspiration für kreative und ehrenamtliche Tätigkeit aufzubauen.
6. sich neuer Kulturtechniken zu bedienen.
7. Eigenerfahrung und Verortung durch aktive Teilnahme zu erleben und zu schaffen und verborgene Fähigkeiten zu entdecken.
8. Zusammenhänge zu reflektieren und vernetzt zu denken, die eigenen Standpunkte zu argumentieren und Kontroversen rational auszutragen.
9. sich für die Kunst- und Kulturszene zu öffnen und daran teilzuhaben.

Lernen ist ein persönlichkeitsbildender Vorgang, der sich nicht nur auf äußeres Verhalten, sondern auch auf die Entwicklung innewohnender Kräfte, wie etwa der Vorstellungskraft oder der Wahrnehmungsfähigkeit, richtet. Lernen ist daher mehr als die Bildung des Verstandes und umfasst auch emotionale und sinnlich-ästhetische Erfahrungen, die zu einem positiveren Lebensgefühl beitragen und die Empathiefähigkeit erhöhen.

Die erfolgreiche Arbeit an Projekten und das Sammeln von Erfahrungen steigert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Eigene Vorstellungen und Wünsche werden als durchführbar erlebt und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit gestärkt.