Jan Patočka. Philosoph und Staatsfeind
Jan Patočka. Philosoph und Staatsfeind

Diese Ausstellung ist, was der Titel verspricht – und sie ist mehr als das und anders als das. Präsentiert wird der Philosoph Jan Patočka in ausgewählten großformatigen Zitaten, in Tondokumenten und in einer s/w Fotoserie, die in den frühen 70er Jahren in der Nähe des geschichtsträchtigen Weißen Berges bei Prag entstand. Außerdem, und vielleicht vor allem, erinnert sie an den Samisdat und die Untergrundkultur der 1970er Jahre. Die Ausstellung wird vom IWM, dem Archiv Jan Patočka und dem Tschechischen Zentrum Wien organisiert.

Eröffnung: 14.9.2022, 18:30 Uhr
mit musikalischer Performance ab 20:00 Uhr von Tomáš Vtípíl

  • Tomáš Vtípil (geb. 1981 in Liberec) wird am häufigsten als Geräuschemacher, Komponist von Film- und Bühnenmusik und Performer beschrieben; er arbeitet häufig mit verschiedenen Musikgruppen aus unterschiedlichen Musikrichtungen zusammen (DG 307, Urband, [che]). Doch so vielfältig diese Aufzählung auch klingen mag, in Tomáš Vtípils Konzept steht alles für die Entdeckung einer inneren Einheit.

Begleitprogramm zur Ausstellung: 

20.11.2022, 12:00-19:00 Uhr, kommentierte Führung und Filmprojektion „Jan Patočka o duši a politice“ (Jan Patocka about the Soul and Politics)

30.11.2022, 18:30 Uhr, Gespräch mit Ivan Chvatík

Gezeigt werden ausgewählte Dokumente und eine Installation, die ein Schlaglicht werfen auf die lückenlose Überwachung des „Staatsfeindes“ in den wenigen Wochen von der Formulierung der Charta 77 bis zum Tod des Philosophen am 13. März 1977.

Was diese Ausstellung aber auch ist und vielleicht ganz besonders ist: eine Reverenz an den Samisdat und die Underground-Kultur der 70er Jahre, eine Reminiszenz an die Philosophie und den Existentialismus und – nicht zuletzt – ein Revival des unbändigen Geistes dieser Zeit. Frappierend bleibt bis heute die enge Verflechtung von Kunst, Philosophie und individueller Lebensform im Widerstand gegen die totalitäre Bedrohung: Geist als Grenzerfahrung, Körper als Experimentierfeld, die Schreibmaschine als Kunstform.

Kunstwerke / Gedichte / Konzepte von: 

  • Václav Havel
  • Milan Knížák
  • Jan Mlčoch
  • Věra Nováková
  • Jindřich Přibík
  • Petr Štembera

Kuratorin: Lenka Kerdová

Idee & Konzept: Jan Frei, Ludger Hagedorn, Lenka Kerdová

Grafik: Martin Kyjovský

Eintritt frei!

Datum

02. Dezember 2022
  • Tage
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Zeit

10:00 bis 17:00

Ort

Tschechisches Zentrum, Herrengasse, Vídeň, Rakousko
Herrengasse 17, 1010