„Im achtzehnten Jahrhundert führte die Die große Reise junge Aristokraten aus Nordeuropa an die Küsten des Mittelmeers. Dort wollten sie ihre Bildung und ihre Kenntnisse der Geisteswissenschaften perfektionieren. Unsere Grand Tour, die bescheidener ist, streift durch die europäische Vorstellungswelt und lädt ihre Leser:innen zu Reisen ein, indem sie an Bord eines utopischen Trans-Europ-Expresses gehen – Züge kommen wieder in Mode, sagt man. Er erzählt von Schicksalen, Städten und Landschaften. Er untersucht das heutige Europa. Er geht oft in der Zeit zurück – wir sind ein alter Kontinent. Er präsentiert ein noch nie dagewesenes Panorama der zeitgenössischen europäischen Literatur, ein Selbstporträt Europas durch seine Schriftsteller, die zu den besten des Kontinents zählen.“ Olivier Guez

In den bisher unveröffentlichten Erzählungen und Kurzgeschichten, die in dieser außergewöhnlichen Sammlung unter dem Namen Le Grand Tour (Die große Reise) zusammengestellt sind, überschneiden sich Erinnerungen, Blicke und Stimmungen eines Europas aus Fleisch und Blut. Die tschechische Schriftstellerin Kateřina Tučková entschied sich für das Schicksal einer Fabrik in einer Straße in Brünn. Obwohl das Bauwerk, das Max Kohn, der Familie Tugendhat und nach 1948 Mosilana gehörte, bis heute steht, ist es in einem baufälligen Zustand. Die Geschichte der Fabrik, die auf dem vorherigen Buch Fabrika. Příběh baronů z moravského Manchesteru (dt.: Eine Fabrik. Die Geschichte über Barone aus dem Mährischen Manchester) beruht, basiert auf historischen Fakten, die lose mit der fiktiven Erzählung verbunden sind.

• Kateřina Tučková, geboren 1980 in Brünn, studierte Kunstgeschichte. Für ihre Werke erhielt sie in Tschechien mehrere Preise: den Jiří-Orten-Preis 2010, die Magnesia Litera 2010, den Josef-Škvorecký-Preis 2012, die Magnesia Litera 2013, Preis Český Bestseller 2013. Im Jahr 2017 wurde sie mit dem Preis für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte des tschechischen Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) für ihren außerordentlichen Beitrag zur Reflexion der modernen Geschichte ausgezeichnet. Seit 2022 ist sie Trägerin des Tschechischen Staatspreises für Literatur. Zwei ihrer Romane, Gerta. Das deutsche Mädchen und Das Vermächtnis der Göttinnen, sind auch in deutscher Übersetzung erschienen.

Die weiteren Beitragenden der Anthologie sind: Daniel Kehlmann (Deutschland), Eva Menasse (Österreich), Lize Spitz (Belgien), Kapka Kassabova (Bulgarien), Stavros Christodoulou (Zypern), Olja Savičević (Kroatien), Jens Christian Grøndahl (Dänemark), Fernando Aramburu (Spanien), Tiit Aleksjev (Estland), Sofi Oksanen (Finnland), Maylis de Kerangal (Frankreich), Ersi Sotiropoulos (Griechenland), László Krasznahorkai (Ungarn), Colm Tóibín (Irland), Rosella Postorino (Italien), Jānis Joņevs (Lettland), Tomas Venclova (Litauen), Jean Portante (Luxemburg), Immanuel Mifsud (Malta), Jan Brokken (Niederlande), Agata Tuczyńska (Polen), Lídia Jorge (Portugal), Norman Manea (Rumänien), Michal Hvorecký (Slowakei), Brina Svit (Slowenien), Björn Larsson (Schweden).