Lost in Time
Lost in Time

Lost in Time ist ein Ausstellungsprojekt, das ausgewählte Werke von Künstler*innen aus der Kunstszene Ostravas und der Kulturregion Ostrava dem österreichischen Publikum näherbringen möchte. Unter den in Ostrava tätigen Künstler*innen tritt als künstlerischer Gast des Projekts die österreichische Künstlerin tschechischer Herkunft, Elena Steiner, auf. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Ostrava.

…der kreative Kern des gewählten kuratorischen Ansatzes…, …die räumlichen Möglichkeiten des Tschechischen Zentrums in Wien…, …nur ein Bruchteil Ostravas Kunstszene. Die Betrachter*innen…, …die Möglichkeit, das Stereotyp der Beziehung…, …das Stereotyp des Zentrums…, …und der Peripherie zu identifizieren, …nimmt sich heute selbst…, …als authentischen Teil des europäischen Kunstkontextes wahr – einer Gesamtheit an autonomen regionalen Kunstzentren.

Der Titel dieses Ausstellungsprojektes, Lost in Time, bezieht sich auf ein theoretisches Konstrukt, das den betreffenden kreativen Ökotyp als ein Feld hervorhebt, das in Inhalt und Form konsonant oder dissonant mit einer spezifischen Nische zum Ausdruck gebracht wird, deren geokultureller Kontext aktuell als Denkschema, als extratemporaler Raum, als Freilichtmuseum visueller, konzeptioneller und sozialer Interaktionen weiterbesteht.

Bedeutet am Rande zu leben, außerhalb der Zeit zu leben? Es ist wichtig zu verstehen, was am Rande ist! Was ist ein Leben außerhalb der Zeit? Die Zeit in ihrer aktuellen Dringlichkeit bestimmt den Diskurs des Zentrums. Das Zentrum der Dringlichkeit der Zeit ist der existenzielle Fokus.

Gestern. Heute. Morgen.

Ostrava, das in den Jahren 1948–1989 im offiziellen ideologischen Jargon als das Stählerne Herz der Republik bezeichnet wurde, ist heute eine Stadt, in der nicht einmal mehr eines der Dutzenden von Bergwerken aktiv ist. Die Erzhütten, Eisenwerke, Stahlwerke, Blechwalzwerke, Drahtziehwerke, Maschinenbaubetriebe und Chemiewerke haben eine erfolgreiche Restrukturierung durchlaufen, in deren Verlauf Hunderttausende von Menschen ihren Arbeitsplatz gewechselt haben…

Ihre neue kulturelle Identität bezieht Ostrava aus seiner multinationalen Vergangenheit, aber auch aus ihrer Gegenwart. Der industrielle Niedergang in den 1990er Jahren (in der Anfangsphase der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Transformation der Tschechischen Republik) führte zu einem demografischen und kulturellen Kollaps Ostravas und der weitläufigen Region Ostrava. Diese Tatsache war auch symptomatisch für die Umstrukturierungsprozesse, die in den industriellen Zentren Europas und darüber hinaus stattfanden.

Die Kunstszene Ostravas ist ein Musterbeispiel für die Entstehung einer neuen kulturellen Identität auf postindustrieller Basis. Die Betrachter*innen haben die Möglichkeit zu beurteilen, ob diese Ästhetik lediglich einen regionalen Charakter hat oder ob sie Merkmale einer globalen ästhetischen Bewegung trägt. Die Kuratoren dieses Projekts sind davon überzeugt, dass die Entwicklungen in den postindustriellen Gebieten Europas ihre Sichtweise unterstützen, die sich an den globalen Aspekten orientiert, die für die neue kulturelle respektive visuelle Identität der Kunstszene Ostravas charakteristisch sind.

Die mitteleuropäische Kunstszene der letzten zwei Jahrzehnte ist gekennzeichnet durch die Emanzipation der regionalen Kunstszenen von den etablierten traditionellen Kulturzentren. Diese Regionen festigen allmählich ihr kulturelles Selbstbewusstsein und werden zu einem vollwertigen Teil der europäischen Kulturstandorte. Eines der Beispiele ist Ostrava, eine Industriestadt, die ihre Identität ausschließlich aus dem Bergbau und der Verarbeitung nicht-erneuerbarer Rohstoffe bezog. Die heutige Identität von Ostrava beruht weitgehend auf den dynamischen Prozessen, die sich im kulturellen und kreativen Umfeld dieser Stadt abspielen.

  • Ausstellende Künstler*innen: Piotr Ambroziak, Daniel Balabán, Václav Buchtelík, Milan Cieslar, Pavel Forman, Viktor Frešo, Jakub Guziur, Michal Kalhous, Jaroslav Koléšek, Łukasz Kliś, Tomáš Koudela, František Kowolowski, Jiří Kuděla, Dáša Lasotová, Barbora Mikudová, Martin Mydlarčík, Libor Novotný, Petr Lysáček, Gabriela Pienias, Václav Rodek, Marek Sibinský, Marek Schovánek, Elena Steiner, Ivo Sumec, Jiří Surůvka, Ivana Štenclová, Tomasz Tobolewski, Andrea Uváčiková
  • Kuratoren: Pavel Forman, Tomáš Koudela
  • Grafik: Tereza Čapandová
  • Vernissage: 15. 3. 2022 18:30 Uhr

Die Ausstellung kann bis zum 12. 5. 2022 besichtigt werden.

Vernissage und Ausstellung unterliegen den aktuell gültigen österreichischen Covid19-Maßnahmen.

Für die Vernissage ist eine Voranmeldung per E-Mail an ccwien@czech.cz oder Anruf unter +43 1 535 23 60  notwendig.
Bitte geben Sie in der E-Mail Ihre Telefonnummer und auch die Namen aller begleitenden Personen, deren E-Mail-Adressen und Telefonnummern an.

Eintritt frei!

Datum

15. März 2022
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Zeit

10:00 bis 17:00

Ort

Tschechisches Zentrum, Herrengasse, Vídeň, Rakousko
Herrengasse 17, 1010