Porzellan, das ursprünglich über die Seehandelsrouten von China nach Europa gelangte und dort regelrecht eine « maladie de porcelaine » (Zitat August der Starke) auslöste, stellt das verbindende Element der Ausstellung dar. 

Mai Al Shazly (*1985 in Kairo) beschäftigt sich mit kolonialen Hinterlassenschaften und nimmt dabei jenes Porzellan ins Visier, das über die britische Kolonisierung nach Afrika gelangte. Für die Ausstellung schuf sie aus den Scherben des berühmten Weidenmusterservices eine neue Arbeit, die Zerbrechlichkeit bekundet. 

Auch Ernst Miesgang (*1980 in Linz) zerstört Porzellanfiguren und beabsichtigt damit ihre innere Anatomie freizulegen. Erst der Bruch lässt die Gedärme sichtbar werden und Grenzen zwischen Innen und Außen, Realität und Fantasie verschwimmen.

Sula Zimmerberger (*1970 in Ried in der Riedmark) hingegen interessiert sich für den Veränderungsprozess, den Porzellanfiguren durch digitale Bildbearbeitung durchlaufen. In ihren kurzen Videos erweckt sie die vormals starren Gesell*innen zum Leben.