Der Orgelherbst ist ein Musikfestival, dessen Orgelmusik zwei österreichische Orte, Bruck an der Leitha und Hainburg an der Donau, verbindet. Die Veranstaltung ist für alle geeignet. Denn die Absicht ist, die Schönheit der Orgelkunst auch den Nicht-Eingeweihten zu zeigen. In beiden Städten werden drei Orgelkonzerte veranstaltet, in denen sowohl österreichische als auch ausländische Künstler*innen auftreten. Daher darf sich das Publikum unter anderem auch auf tschechische Konzertorganist*innen, Pavla Salvová und Jan Rotrekl, freuen, die am 23. 10. 2022 um 17:00 Uhr in der Matthäuskirche Bruck an der Leitha spielen. Sie präsentieren beispielsweise die Werke von Johann Sebastian Bach, Julien Bret oder Giovanni Morandi. Der Eintritt ist frei.

• Jan Rotrekl hatte seinen ersten Orgelunterricht bei Irena Chřibková an der Klement-Slavický-Musikschule in Prag. Er setzte seine Studien in Frankreich bei Eric Lebrun am Conservatoire à rayonnement régional de Saint-Maur-des-Fossés fort. Von 2010 bis 2014 studierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien in der Klasse von Martin Haselböck. Außerdem nahm er an Meisterkursen bei Martin Sander, Luigi Tagliavini und Piero Damiano Peretti teil. Als Solist trat er in der Tschechischen Republik, der Slowakei, Deutschland, Frankreich, Österreich, Russland und Finnland auf. Sein Repertoire umfasst bedeutende Werke von der Renaissance bis zur Musik des 21. Jahrhunderts, wobei die zeitgenössische Musik im Fokus liegt. Er spielte unter anderem Peter Ebens Zyklus Das Labyrinth der Welt und Paradies des Herzens und führte im Rahmen des Festivals für zeitgenössische Musik Wien Modern Orgelwerke des österreichischen Komponisten Friedrich Cerha vor. 2019 inszenierte er die tschechische Erstaufführung von Fantasia Apocalyptica des amerikanischen Komponisten Donald E. Knuth. Er tritt auch mit anderen Solist*innen auf und bildet ein Duett mit der Organistin Pavla Salvová. Neben der Musik ist Jan auch Wissenschaftler. Er studierte physikalische Chemie an der Universität für Chemie und Technologie in Prag, wo er 2019 auch promoviert wurde. Momentan arbeitet er am Institut für chemische Prozesse der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, wo er sich vor allem mit der physikochemischen Charakterisierung von reinen Substanzen und der Untersuchung der Thermodynamik von Gemischen befasst.
• Pavla Salvová, geb. Bočková, stammt aus einer Musikerfamilie aus Svitavy. Sie begann mit dem Klavier- und Orgelspiel unter der Anleitung ihres Vaters und setzte ihr Orgelstudium bei Irena Chřibková in Prag fort. Sie studierte an der Royal Academy of Music in London bei Prof. Susan Landale, wo sie auch ein Stipendium erhielt. In London arbeitete Pavla als Organistin an der Christ Church in Crouch End. Sie gewann zwei erste Preise bei Aufführungswettbewerben (Henry Richards Prize, Eric Thiman Prize). Sie setzte ihr Studium an der HAMU in Prag bei Josef Popelka fort. Sie besuchte Aufführungskurse bei prominenten Künstlern wie Lionel Rogg, Daniel Roth, Stefan Engels und Bine Bryndorf. Sie gab Konzerte in London, Leicester, Croydon, Cambridge, Prag und vielen tschechischen Städten. In Neresheim, Deutschland, wirkte sie bei der Live-Aufnahme der BBC-Radio-Vesper mit und bei der Aufnahme der CD „Welte restored“ an der historischen Orgel in Kent, England. Sie hat viel Erfahrung auf dem Harmonium und spielte auch schon in der Londoner Queen Elisabeth Hall. Sie ist Organistin und Lehrerin im Gebiet der tschechischen Stadt Beroun. Sie arbeitet mit Sänger*innen und Instrumentalist*innen zusammen. Sie interessiert sich für französische Orgelliteratur. In den letzten Jahren tritt sie in einem Orgelduett mit Jan Rotrekl auf. Für dieses Ensemble spielen sie Originalkompositionen, arrangieren aber auch Orchester- und Kammermusikwerke. Ihr Repertoire umfasst Stücke vom Frühbarock bis zur zeitgenössischen Musik.